Luftaufnahme von Kloster Lorch

Neun Jahrhunderte TraditionDas Kloster

Kloster Lorch im Stauferland ist ein erstaunlicher Ort. Gegründet wurde das Benediktinerkloster als Grablege eines deutschen Kaisergeschlechts. Dieser Beginn der Geschichte als Stiftung der sagenumwobenen Staufer prägte das Kloster und seine Faszination seit jeher – und bis heute.

Luftaufnahme der Klosteranlage Lorch

Vor 900 Jahren wurde das Kloster gegründet.

Staufische Gründung

Vor 900 Jahren gründeten die Staufer das Kloster auf dem Berg über dem Tal der Rems. Hier sollte die Familie begraben werden. Das Benediktinerkloster, das die adelige Familie mit reichlich Besitz ausstattete, entwickelte sich prächtig. Davon zeugt heute noch der Anblick, der sich bietet, wenn man durch das Remstal bei Lorch fährt. Die Staufer gaben damit ihrem Herrschaftsgebiet rund um die Burg Hohenstaufen ihre Prägung.

Romanischer Turm von Kloster Lorch

Heute steht nur noch einer der beiden Türme.

Imperiale Wirkung

Das romanische Kloster war weithin zu sehen. Dafür sorgten die zwei Kirchtürme, die die Westfassade der Klosterkirche überragten. Für die Menschen im Mittelalter war das als Zeichen deutlich genug: Hier hatte eine Herrscherfamilie gebaut. Die Kirche wurde auf dem Grundriss eines Kreuzes errichtet. Kreuzgang, Klausurgebäude und ein Wirtschaftshof machten das Kloster lebensfähig.

Kreuzgang von Kloster Lorch mit gotischem Gewölbe

Der spätmittelalterliche Kreuzgang.

Glanz des späten Mittelalters

Im späten Mittelalter, lange nach der Zeit der Staufer, blühte das Kloster nochmals auf. Damals erhielt die Kirche elegante spätgotische Rippengewölbe und eine kostbare Ausstattung mit prächtigen Altären. Auch der Kreuzgang wurde neu eingewölbt und die Gebäude der Klausur erweitert. Die Blüte kam kurz vor dem Ende des Klosters: Im 16. Jahrhundert führte der Herzog von Württemberg die Reformation ein. Alle Klöster wurden aufgelöst, die Mönche vertrieben. Lorch wurde evangelisch.

Das Erbe der Staufer lebt

Die Staufertradition blieb, auch als Lorch schon längst kein Kloster mehr war. Als die ungenutzte Klosterkirche immer baufälliger wurde, besann man sich gerade noch rechtzeitig auf das Erbe der Stauferkaiser. Die Klosterkirche wurde gerettet. Heute blüht das einstige Kloster wieder: Ungewöhnliche Führungen machen den Besuch zum Erlebnis. Und stimmungsvoll bleibt der Blick vom idyllischen Klostergelände über das Remstal.

Uhu, Stauferfalknerei Kloster Lorch
Steinkauz, Stauferfalknerei Kloster Lorch
Wüstenbussard, Stauferfalknerei Kloster Lorch

Mit der Falknerei lebt das Erbe der Staufer in Lorch weiter – schon Kaiser Friedrich II. schrieb das Buch „Über die Kunst mit Vögeln zu jagen“.

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