EINER DER MÄCHTIGSTEN MÄNNER
Von zentraler Bedeutung für den Aufstieg der Staufer wurde der älteste Sohn Friedrichs von Büren und der Hildegard von Egisheim, ebenfalls Friedrich genannt. Er begleitete seinen Freund, Kaiser Heinrich IV., 1077 bei dessen berühmtem Gang nach Canossa. Als Dank für seine treue Gefolgschaft ernannte der Kaiser Friedrich zwei Jahre später zum Herzog von Schwaben und verheiratet seine Tochter mit ihm: Agnes von Waiblingen. Für den frischgebackenen Herzog Friedrich I. von Schwaben bedeutete das: Er war nun einer der mächtigsten Männer im Reich.
VON ZENTRALER BEDEUTUNG: DIE HERZOGSWÜRDE
Allerdings entsprach dieser Aufstieg zur Herzogswürde und die Hochzeit mit der salischen Prinzessin auch dem politischen Rang der Familie. Die direkte Verbindung mit der Kaiserfamilie machte die Nachkommen von Friedrich I. zu Erben der Salier und verschaffte ihnen den Anspruch auf den Thron. Dies war die entscheidende Voraussetzung für den weiteren Aufstieg der Staufer von einem süddeutschen Adelsgeschlecht zu Königen und Kaisern in Mittel- und Südeuropa.
DER ERSTE STAUFER
Bis zum 11. Jahrhundert galt die Regel, dass der Name des Vaters an den ältesten Sohn weitergegeben wurde. Damals fügten viele Adlige ihrem eigenen Namen den ihrer Burg als Herkunftsbezeichnung hinzu. So erhielt Friedrich I. von Schwaben, der Erbauer der Stammburg auf dem Berg Staufen, als Erster den Beinamen „von Staufen“. Damit war die berühmte Dynastie geboren.
DIE STAUFER ALS KLUGE STIFTER
Als fromme Stifter des Mittelalters schenkten Friedrich von Staufen und seine Frau Agnes von Waiblingen der Kirche Land zum Bau eines Klosters und Güter zu seinem Unterhalt. Klosterpatronin war Maria, Nebenpatrone die Heiligen Peter und Paul. Wie viele Zeitgenossen handelten die Stifter zugleich durchdacht und aus tiefer Frömmigkeit. Die Mönche in „ihrem“ Kloster beteten täglich für ihr Seelenheil. Und die heiligen Schutzpatrone wurden zu ihren Fürsprechern vor Gott. Bei der Gründung von Lorch gelang ein raffinierter Kompromiss: Dem Kloster wurde mit dem Recht, den Abt selbst zu wählen, die Unabhängigkeit bestätigt. Zugleich blieb die Vogtei, die weltliche Schutzherrschaft über das Kloster, im Besitz der Staufer und später ihrer Erben und Nachfolger, der Württemberger.
ERINNERUNG AN DIE STIFTER
Das Benediktinerkloster sollte die Familiengrablege werden. Nach seinem Tod 1105 wurde Friedrich von Staufen zunächst in der Stiftskirche in Lorch bestattet. Als um 1140 die Klosterkirche fertig war, ließ sein Sohn Konrad III. ihn dorthin umbetten. Auch seine Familie wurde dort begraben – jedoch keiner der späteren staufischen Könige und Kaiser. Im 15. Jahrhundert gab der damalige Lorcher Abt die beeindruckende Staufer-Tumba in Auftrag: Der unbekannte Bildhauer aus Göppingen schuf ein Monument zur Erinnerung an die Staufer, das bis heute im Mittelschiff der Klosterkirche steht. Zwei der vier Eckfiguren tragen ein Kirchenmodell – es handelt sich also um die Stifter des Klosters, Friedrich und Agnes oder um deren Sohn, König Konrad III., und seine Frau Gertrud. Die Grabplatte zeigt das Staufer-Wappen mit den berühmten drei Löwen. Sie wurden mit der Gründung von Baden-Württemberg vor bald 70 Jahren auch zum Teil des neuen Landeswappens. Neben dem Hochgrab erinnert ein Wandgemälde an die Stifter. Am südlichen Wandpfeiler sind sie ebenfalls mit einem Klostermodell abgebildet, allerdings ohne Westtürme: Die gab es schon nicht mehr, als das Wandgemälde um 1530 entstanden.
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